Für den Betrieb und die Steuerung der Schienenverkehre auf den Gleisanlagen in Köln und Umgebung ist der Bereich Netzbetrieb der Häfen- und Güterverkehre Köln AG (HGK) zuständig. Im Rahmen der Prozessoptimierung werden die Standorte Köln-Godorf und Wesseling auf dem Betriebsgelände der HGK in Brühl-Vochem zusammengelegt und ein Neubau errichtet. Dieser Neubau soll allen betrieblichen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig ein modernes und attraktives Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter:innen schaffen.
Der von SCHEMAA geplante Neubau gliedert sich in drei wesentliche Nutzungsbereiche. Die für den Betriebshof erforderlichen Werkstätten und der Lagerbereich befinden sich im Erdgeschoss.
Die Werkstätten sind mit Maschinen zur Metallbearbeitung, sowie einer optionalen Kranbahn ausgestattet, die eine effiziente Durchführung aller Wartungsarbeiten an Signalanlagen, Weichenantrieben und weiteren Komponenten zur Sicherstellung und Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs ermöglichen. Für eine schnelle Verfügbarkeit werden Materialien und Ersatzteile im direkt angeschlossenen Lagerbereich bereitgestellt. Eine Möglichkeit zur Befahrung der Werkstatt- und Lagerbereiche mit Gabelstaplern sorgt für zusätzliche Effizienz in den Arbeitsabläufen.
Im ersten Obergeschoss befinden sich funktional ausgestattete Umkleide-, Dusch- und Sozialräume für die rund 120 Mitarbeiter*innen des gesamten Standorts.
Das zweite Obergeschoss verfügt über moderne Büroräume mit etwa 110 Arbeitsplätzen, die die Organisation und Koordination der Arbeiten am Standort übernehmen. Ein Teil der Büros wird als flexible „Kiosk-Arbeitsplätze“ für gewerbliche Mitarbeiter genutzt, während die übrigen Büros für die technischen Mitarbeitenden der HGK vorgesehen sind, die die Tätigkeiten auf dem Betriebsgelände und den Gleisanlagen organisieren. Darüber hinaus sind in den Bürobereichen zentrale, hochwertig ausgestattete Besprechungsräume integriert. Die Flurbereiche sind kommunikativ gestaltet: Lounge-Bereiche, Teeküchen und Wartezonen vor den Büros fördern den internen Austausch und bieten gleichzeitig eine hohe Aufenthaltsqualität.
Bei der Planung des Betriebshofes stand neben den funktionalen Zusammenhängen und der betrieblichen Organisation der drei Hauptnutzungsbereiche eine budgetgerechte, aber ansprechendes Farb- und Materialkonzeption des Innenausbaus im Vordergrund. Die Auswahl der Materialien und Farben fügt sich harmonisch zu einem industriellen “Loft-Look” zusammen und schaffen so ein angenehmes und motivierendes Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden.
Die Büroflächen wurden so gestaltet, dass diese flexibel und anpassbar sind, um ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Gebäude für Bauherr und Nutzer zu gewährleisten.
Die Fassadengestaltung des Neubaus vereint Nachhaltigkeit, Industriecharme und eine harmonische Farbgebung, die sich an der umliegenden Bahntrasse orientiert. Der Entwurf greift Elemente der Eisenbahnwelt auf und interpretiert diese neu .
Die Farbpalette der Fassade orientiert sich dabei an den Farbtönen des Schotters entlang der Bahnlinie. Grau-, Beige- und Steintöne dominieren die Farbgebung und verleihen dem Gebäude eine natürliche und wertige Anmutung. Die schwarz eingefärbte Betonfassade im Erdgeschoss bildet den Sockel des Gebäudes und markieren den Anlieferbereich. Die Fassade der Obergeschosse bestehen aus Klinkerriemchen im Langformat mit Wasserstrich. Die natürlich belichteten Werkstatt-, Lager- und Umkleideräume erhalten als Sicht-, Einbruch- und Sonnenschutz vertikale Aluminiumlamellen im Bronzeton der Aluminiumfenster der Oberschosse. Alle Nutzungsbereiche sind mit öffenbaren Fenstern ausgestattet und können natürlich belüftet werden.
Die vertikale Erschließung des Gebäudes erfolgt über ein zentral angeordnetes Treppenhaus mit zurückspringendem Entre im Erdgeschoss. Dies befindet sich direkt gegenüber der großen Wagenhalle des Betriebshofes und schafft somit kurze Wege. Der eingerückte Bereich kennzeichnet den Eingang und schafft neben Witterungsschutz auch Wiedererkennungswert. Das Herzstück der Fassade und eine prägende Zäsur der horizontalen Bänderung bildet das große Fenster des Treppenhauses. Die Glasfassade schafft eine natürliche Belichtung und verleiht dem Raum eine helle und offene Atmosphäre.
Zum nachhaltigen Nutzungskonzept des Neubaus gehören auch die Wärmepumpe, die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, das extensiv begrünte Dach mit Photovoltaikanlage und die vollständige Versickerung des Regenwassers in einer Rigole neben dem Anlieferhof. Für größtmögliche Flexibilität sind alle Büros mit Brüstungskanälen für die Verkabelung ausgestattet. Eine Hausalarmanlage zur Früherkennung von Bränden sorgt für zusätzliche Sicherheit der Mitarbeiter*innen. Der Aufzug im Treppenhaus erschliesst barrierefrei alle Arbeitsplätze. Das komplett barrierefrei ausgestattete WC liegt im 1. Obergeschoss, direkt angrenzend an die zentralen angeordneten Sozial- und Umkleideräume.
Der Baubeginn ist für Anfang des 2. Quartals 2025 geplant. Im Sommer 2026 können die Mitarbeiter*innen den neuen Standort in Betrieb nehmen.
Projektdaten
Nutzung Betriebshof und Werkstattgebäude mit Büros
75.000 qm Betriebsgelände
2.950 qm BGF
12,00 m Gebäudehöhe
110 Büro Arbeitsplätze
Sozialräume für 60 Mitarbeiter/-innen
Lageplan Betriebsgelände
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Fassadenschnitt